W wie Wolle: Socken mit Zopfbandspitze

Hallo Ihr Lieben,

geht es euch auch so, dass ihr häufig kalte Hände und Füße habt?
So richtig warm sind mein eher selten, sehr zur “Freude” meiner besseren Hälfte. Ja, da muss er ein bisschen leiden. Es ist aber auch immer recht kühl bei ihm, also kann ich gar nicht mal sooo viel dafür, oder? 😉

Irgendwie wollte ich dem Leiden (seinem oder meinem 😉 ?) ein Ende setzen. Da kam der Aufruf zu der Aktion “12 Letters of Handmade Fashion” gerade recht:  Unsere Gastgeberin im Januar, Selmin von Tweed & Greet, zieht prompt den Buchstaben “W“.

W wie warme Füße. W wie Wollsocken. Schnell habe ich noch einmal nachgelesen, ob ich auch mit einem gestrickten Werk teilnehmen darf: ja – jepeeh! Diesmal sollten es aber nicht meine typischen Socken (so wie Mutti es mir beigebracht hat) werden, sondern mal etwas anderes: Socken mit einer Zopfbandspitze.

Ich habe schon vor einiger Zeit diese Anleitung auf dem DaWanda-DIY-Portal entdeckt. Auf der Stelle wollte ich genau solche Socken stricken! Ein Zopfmuster, das an den Fußseiten entlang bis zur Spitze läuft und dort zusammen trifft. Und das Garn von Arne & Carlos erst: so eingefärbt, dass es beim Stricken wie von Zauberhand ein Norwegermuster ergibt.

Schnell die Wolle bestellt und sobald ich sie hatte, legte ich los. Und hörte bei der Fußspitze Nr. 1 schon wieder auf. Warum? Entweder liegt es an mir oder an der Anleitung, aber ich habe nicht wirklich verstanden, wie die Abnahmen für die Fußspitze funktionieren soll, wenn ich das Zopfmuster fortführen will. Kurzerhand trennte ich diese Socke wieder auf und begann, auf die herkömmliche Art und Weise zu stricken, d.h. mit Rippenmuster bis zur Ferse. Dumm nur, dass der Norweger-Effekt nur glatt rechts so richtig gut herauskommt. Enttäuscht legte ich erst einmal die Stricknadeln zur Seite und widmete mich den Weihnachtsgeschenken, die zu jenem Zeitpunkt noch vorbereitet werden mussten.

Am 1. Januar dann das W. Das W, das mir sagte: Alle guten Dinge sind drei. Der dritte Versuch. Wieder in der ursprünglich geplanten Form mit kurzem Bündchen und einem längeren, in glatt rechts gestrickten Schaft. Wieder die neue Ferse, die Bumerang-Ferse (bisher habe ich immer Fersenkäppchen gearbeitet). Auch das Zopfmuster an den Fußaußenseiten war wieder kein Problem.

Zumindest solange nicht, bis ich zu den Abnahmen kam. In der Anleitung wurde, wie auch vorher schon bei der Ferse, auf eine andere Anleitung (klick hier) verwiesen, in der aber lediglich die normale Bandspitze erläutert wurde – vom Zopfmuster keine Rede. So war ich wieder genau an der Stelle, an der ich im Dezember auch schon war. Also durchforstete ich das Internet, aber nirgendwo gab es auch nur den kleinsten Hinweis, dass es anderen genauso gehen könnte. Geschweige denn eine Lösung.

Mit Schokolade und Kaffee besänftigt, überlegte ich, was ich tun könnte, denn noch einmal auftrennen? Nein, das muss jetzt! Egal wie!

Und siehe da, ich habe eine Lösung gefunden:

Bei einer normalen Bandspitze werden ja von Nadel 1 und 3 jeweils die vorletzte und drittletzte Masche zusammen abgestrickt, was in diesem Fall genau in das Zopfmuster fallen würde. Also habe ich die linke Masche, die vor dem Zopfmuster gestrickt wird, immer mit der ihr vorangehenden rechten Masche zusammen links abgestrickt.
Bei Nadel 2 und 4 werden dann jeweils nach dem Zopf die linke und die darauffolgende rechte Masche zusammen links abgestrickt.

Ich habe hier ein kleines Schema vorbereitet, dass das vielleicht ein bisschen besser zeigt:

Re = rechte Masche
Li = linke Masche
Z  = Zopfmasche, rechts gestrickt

 |  = Nadelwechsel

Die Abnahmen habe ich in den Abständen gemacht, wie ich sie bei der normalen Bandspitze auch mache. Erst als ich nur noch je drei Maschen auf den Nadeln hatte, habe ich wie üblich die vorletzte und drittletzte (Nadel 1 bzw. 3) bzw. die zweite und dritte Masche (Nadel 2 bzw. 4) zusammengefasst.

Die letzte “Verzopfung” habe ich übrigens nicht mehr gestrickt, die fiel bei mir auf die vorletzte Reihe. Das war dann alles zu eng, deshalb habe ich mich dagegen entschieden und bin damit durchaus zufrieden, es tut dem Muster keinen Abbruch.

Geschafft! Man, war ich froh, als ich die Spitze geschlossen, die Fäden vernäht hatte (das habe ich in meiner Freude sogar mal sofort gemacht) und mir das Ganze dann auch noch passte!
Dann stellte ich fest, dass ich einen zweiten Fuß habe. Der auch kalt ist. Also ran an das zweite Wollknäuel und sogar daran gedacht, dass ich im gleichen Farbverlauf beginnen muss, damit sich die Socken gleichen. Ich zog und zog an meinem Faden und habe schließlich festgestellt, dass ich eine Menge, eine wirklich große Menge an Wolle verschwenden würde, wenn ich gleiche Socken haben möchte.

Was soll ich denn später mit so einem winzigen Rest Wolle? Nein, dann lieber zwei ungleiche Socken! Trägt man doch heute so 😉

Und so sieht mein Endergebnis aus!

 

 

Mein Fazit: Ob ich noch einmal solche Socken stricken werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht, denn mit einem Nadelspiel plus Zopfnadel zu hantieren, ist schon oft ganz schön fummelig. Nichtsdestotrotz bin ich froh (und auch ein klein wenig stolz), dass ich mich durchgekämpft habe, auch wenn das einige Versuche und somit auch einige Zeit in Anspruch genommen hat.

Hattet ihr auch schon mal eine Anleitung, bei der ihr nicht weiterkamt? Ein Strick-oder Nähwerk, bei dem ihr gefühlt 100 Mal auftrennen und andere Lösungen finden musstet? Oder habt ihr gar auch schon Socken mit einer Zopfbandspitze gestrickt? Wenn ja, wäre ich froh, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilt!

Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche!
Allerliebste Grüße

eure Bine

Anleitung: kostenlos auf dem DaWanda-DIY-Portal (klick hier)
Garn: Schachenmayr Regia, Design Line by Arne & Carlos. Farbe: Summer Night Color (klick hier)

 

5 Kommentare Füge deinen hinzu
  1. Liebe Kerstin,

    vielen herzlichen Dank für das Kompliment :-). Ich kann die Socken nur empfehlen, sie wärmen mir gerade ganz wunderbar die Füße :-).

    Viele liebe Grüße
    Bine

  2. Hallo Bine!
    Vielen Dank für die Anleitung für die Zopfbandspitze. Ich war gerade schon am verzweifeln, weil es mir genau wie dir ging! Jetzt kann ich endlich die erste Socke fertig stricken!
    Liebe Grüße
    Kathi

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